Social-Media-Marketing für Wohnungsunternehmen

Social-Media-Marketing für Wohnungsunternehmen

Welche Social-Media-Kanäle für Woh­nungs­un­ter­neh­men wichtig sind und wie Sie erfolg­reich für Ihr Mar­ke­ting nutzen. 

 

Facebook für Wohnungsunternehmen

Mit über 30 Mil­lio­nen monat­lich aktiven Nutzern ist Face­book der Platz­hirsch unter den sozia­len Medien - und ent­spre­chend auch für die Woh­nungs­wirt­schaft der wich­tigste Social-Media-Kanal. Hier ver­brei­ten Men­schen und Unter­neh­men in unter­schied­li­chen For­ma­ten ihre Bot­schaf­ten. Das Kern­stück von Face­book ist der “News­feed” – eine Reihe von Bei­trä­gen, die unter­ein­an­der ange­zeigt werden. 

Theo­re­tisch wird der News­feed befüllt mit Inhal­ten von Freun­den und Marken, denen jemand folgt. Zusätz­lich mit Inhal­ten, die Freunde geteilt, kom­men­tiert oder gelikt haben. Prak­tisch wäre die Flut an Inhal­ten im News­feed so groß, dass Face­book rigoros aus­sor­tiert, was es an seine Nutzer aus­spielt. Inhalte von Unter­neh­men, denen jemand folgt, sind immer sel­te­ner dar­un­ter - im Durch­schnitt errei­chen deut­sche Untereh­men daher nur noch 5% ihrer Fans. 

Emp­feh­lung: Nutzen Sie Face­book, falls Sie es noch nicht tun. Men­schen erwar­ten heut­zu­tage einfach, dass Sie dort präsent sind. Stecken Sie jedoch nicht zu viel Aufwand in den Kanal. 

 

Instagram für Wohnungsunternehmen

Der auf­ge­hende Stern am Himmel der sozia­len Medien. Deut­lich visu­el­ler als Face­book: Hier domi­nie­ren ästhe­ti­sche Bilder und Videos. Immer wich­ti­ger wird zudem die Story-Funk­tion, die Insta­gram von Snap­chat kopiert hat. Storys sind 15-sekün­dige Videos, die von den Nutzern hin­ter­ein­an­der-weg-kon­su­miert werden und in der Regel nur 24 Stunden online bleiben. 

Ähnlich wie bei Face­book gibt es einen News­feed, in welchem die Nutzer Bei­träge von Pro­fi­len sehen, welchen sie folgen. Ebenso wie Face­book sor­tiert auch Insta­gram die  Inhalte für seine Nutzer vor. Inhalte, die das Netz­werk für nicht ganz so rele­vant hält, werden weiter unten - und teils gar nicht - angezeigt. 

Emp­feh­lung: Wenn Sie die Ziel­gruppe der unter 30-Jäh­ri­gen errei­chen möchten, führt an Insta­gram kein Weg vorbei. Ein Unter­neh­mens­pro­fil hilft. Es gibt aber auch andere Wege, Reich­weite auf der Platt­form zu erzie­len, sei es durch bezahlte Werbung oder Influen­cer. Dazu später mehr. 

 

Weitere Social-Media-Kanäle

XING und LinkedIn

Xing und Lin­ke­dIn sind die großen Busi­ness-Netz­werke. Xing ist in der DACH-Region noch etwas stärker, Lin­ke­dIn wächst jedoch in großem Tempo und wird XIng in abseh­ba­rer Zeit ablösen und hinter sich lassen. 

Emp­feh­lung: Nutzen Sie die Platt­for­men per­sön­lich, um Kon­takte zu knüpfen und zu pflegen. Legen Sie sich kos­ten­lose Unter­neh­mens-Profile an. Beschäf­ti­gen Sie sich tiefer mit den Mecha­nis­men der Platt­for­men und deren Bezahl­an­ge­bo­ten, wenn Sie drin­gend kauf­män­ni­sches Per­so­nal suchen. 

 

Pin­te­rest

Pin­te­rest ist in erster Linie eine Platt­form für Frauen zwi­schen 25 und 45. Diese nutzen sie, um sich zu bestimm­ten Themen inspi­rie­ren zu lassen. Was ihnen gefällt, merken sie sich, indem sie es auf die eigene Wand “pinnen”. Pin­te­rest ist wie Insta­gram stark visuell geprägt. Viele nutzen es jedoch nicht als sozia­les Netz­werk im eigent­li­chen Sinne, sondern eben als Ort, an dem sie Inspi­ra­tio­nen suchen und organisieren. 

Emp­feh­lung: Sofern Sie auf Face­book und Insta­gram alles raus­ge­holt haben, sollten Sie sich ernst­haf­ter mit Pin­te­rest beschäf­ti­gen. Instal­lie­ren Sie sich die App in jedem Fall, um ein Gefühl dafür zu bekom­men, wie sie funktioniert. 

 

Twitter

Twitter ist in Deutsch­land das Medium der Jour­na­lis­ten, Poli­ti­ker und ander­wei­tig gesell­schaft­lich enga­gier­ten. Twit­ters News­feed funk­tio­niert ganz ähnlich dem von Face­book – und wird eben­falls algo­rith­misch vorsortiert. 

Emp­feh­lung: Für die Kom­mu­ni­ka­tion mit Mietern und Inter­es­sen­ten ist Twitter nicht der rich­tige Kanal. Wenn PR für Sie von großer Bedeu­tung ist, ist Twitter für Sie unter Umstän­den wertvoll. 

 

TikTok

Noch nie gehört? TikTok ist eine App, über die Nutzer kurze, hoch­for­ma­tige Videos aus­tau­schen. Sie wird vor allem von Jugend­li­chen genutzt und hat unter diesen einen sehr hohen Marktanteil. 

Emp­feh­lung: Laden Sie sich die App her­un­ter. Ver­brin­gen Sie dann und wann 5 Minuten damit. Geste­hen Sie sich ein, dass Sie älter gewor­den sind. 😉

 

Influencer-Marketing für Wohnungsunternehmen

Das Buz­zword virales Mar­ke­ting wurde vor einigen Jahren abge­löst durch Influen­cer-Mar­ke­ting. Influen­cer-Mar­ke­ting (to influence: beein­flus­sen) ist eine Methode des Mar­ke­tings, bei der Unter­neh­men gezielt Mei­nungs­ma­cher (die soge­nann­ten Influen­cer) in ihre Mar­ken­kom­mu­ni­ka­tion ein­bin­den. Das Ziel ist, das Ansehen, den Ein­fluss und die Reich­weite der Per­so­nen für die eigenen Zwecke zu nutzen. Influen­cer haben in der Regel auf einer oder meh­re­ren Platt­for­men eine rele­vante Zahl an Fol­lo­wern, die sie regel­mä­ßig mit ihren Inhal­ten erreichen. 

 

Konkret funk­tio­niert Influen­cer-Mar­ke­ting (für klei­nere Unter­neh­men) so: Sie ver­schi­cken eine Anfrage an mög­li­che Koope­ra­ti­ons­part­ner. Sie einigen sich darüber, in welcher Form Ihr Angebot in den Inhalt der Influen­cer auf­ge­nom­men wird und ver­ein­ba­ren einen Preis dafür. Klei­nere Influen­cer (mit 1000 bis etwa 20000 Fol­lo­wern) freuen sich oft bereits über die Zusen­dung eines Pro­dukts. Größere erwar­ten Bezahlung. 

 

Auch Woh­nungs­un­ter­neh­men können Influen­cer-Mar­ke­ting für sich nutzen. Vor­aus­set­zung: Sie finden auf einer der sozia­len Platt­for­men Profile mit einer stark lokal aus­ge­rich­te­ten Fan-Basis. Auf Insta­gram gibt es bei­spiels­weise in vielen Städten Profile namens “We ❤ StadtX”, die häufig eine ordent­li­che lokale Reich­weite haben. Fragen Sie doch einmal bei den Machern solcher Profile an, welche Mög­lich­kei­ten einer Koope­ra­tion sie sehen: Viel­leicht berich­ten die für ein paar hundert Euro einmal über eine Ver­an­stal­tung Ihres Woh­nungs­un­ter­neh­mens? Ziehen Sie auch Koope­ra­tio­nen mit anderen reich­wei­ten­star­ken Unter­neh­men Ihrer Stadt in Betracht: Viel­leicht können Sie sich gegen­sei­tig erwähnen? 

 

Insta­gram eignet sich für Influen­cer-Mar­ke­ting am besten, weil Profile mit vielen Fans auf Face­book häufig keine große Reich­weite mehr haben, Youtube von den wenigs­ten als Platt­form für Lokales wahr­ge­nom­men wird und die anderen sozia­len Medien nicht die nötige Nut­zer­schaft haben.

 

Konkrete Tipps für Wohnungsunternehmen auf Facebook und Instagram

Unab­hän­gig davon, auf welchen Platt­for­men Sie nutzen: Machen Sie sich klar, auf welcher Station der Nut­zer­reise die Adres­sa­ten Ihrer Inhalte sich befin­den. Mit einem klas­si­schen Unter­neh­mens­auf­tritt auf Face­book errei­chen Sie bei­spiels­weise in aller­ers­ter Linie bestehende Mieter. Es ist also ten­den­zi­ell weniger erfolg­ver­spre­chend, dort Woh­nungs­an­ge­bote zu posten. Ähn­li­ches gilt für Ihren Auf­tritt auf Insta­gram. Mit Influen­cern errei­chen Sie dagegen Men­schen, die Sie größ­ten­teils wahr­schein­lich noch nicht kennen. Beach­ten Sie das bei der Wahl Ihrer Inhalte. 

 

Facebook-Fans gewinnen als Wohnungsunternehmen

Es gibt im Wesent­li­chen fünf Wege, wie Sie auf Face­book Fans gewin­nen können: 

  1. Men­schen suchen von sich aus nach Ihrem Profil. Das können Sie fördern, indem Sie Ihre anderen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ka­näle, wie Ihr Mie­ter­ma­ga­zin oder klas­si­sche Werbung nutzen, um auf Ihre Face­book-Präsenz auf­merk­sam zu machen. 
  2. Nutzer werden darauf auf­merk­sam, dass ihre Freunde Bei­träge Ihres Unter­neh­mens geteilt, kom­men­tiert oder gelikt haben. Dar­auf­hin werden sie selbst zu Fans. Wie bereits beschrie­ben: Das geschieht kaum noch. 
  3. Sie spielen Werbung an Men­schen aus, die sich mit relativ hoher Wahr­schein­lich­keit für Ihr Unter­neh­men inter­es­sie­ren und fordern sie auf, Ihrem Profil zu folgen. Das ist gerade für den initia­len Aufbau einer Fan­ba­sis sehr geeig­net. Wenn Sie den Face­book-Pixel nutzen, können Sie bei­spiels­weise gezielt Website-Besu­cher auf­for­dern, Ihnen auf Face­book zu folgen. So gewin­nen Sie echte Fans. Rechnen Sie dabei mit Kosten zwi­schen 20 Cent und 1 Euro pro Like. 
  4. Sie ver­an­stal­ten Gewinn­spiele, an denen nur Fans Ihrer Seite teil­neh­men können. Diese Methode funk­tio­niert immer noch, sie ist jedoch nicht beson­ders nach­hal­tig. Denn die Glücks­rit­ter, die Sie auf diese Weise als Fans gewin­nen, werden sich ver­mut­lich nicht beson­ders für die wei­te­ren Inhalte inter­es­sie­ren, die Sie posten. Das wie­derum signa­li­siert Face­book, dass Ihre Inhalte nicht so inter­es­sant sind, was mit­tel­fris­tig Ihre Reich­weite unter Ihren wirk­li­chen Fans reduziert. 
  5. Sie kaufen Fans. Davon rate ich in jedem Fall ab, denn damit rui­nie­ren Sie sich end­gül­tig die Inter­ak­ti­ons­ra­ten Ihrer Beiträge. 

 

Geeignete Facebook-Inhalte für Wohnungsunternehmen

Ein Groß­teil Ihrer Fans werden Mieter sein. Niemand weiß besser als Sie, was diese inter­es­siert. Bau­pro­jekte, Haus­ord­nung, Neu­ig­kei­ten aus den Quar­tie­ren, neue Mit­ar­bei­ter: All das eignet sich auch für Face­book. Manche Woh­nungs­un­ter­neh­men posten auch eher gene­ri­sche Bei­träge aus dem Bereich “Schöner Wohnen”. Auch das ist durch­aus passend. 

Mein Tipp an dieser Stelle: Redu­zie­ren Sie Ihren Aufwand für Face­book-Inhalte. Wenn Sie 1000 Fans haben und von diesen im Durch­schnitt 500 mit Ihren Bei­trä­gen errei­chen, ist das schon ein guter Wert. Der Gegen­wert dieser 500 Ein­drü­cke beträgt bei Face­book rund 5 Euro (das würde es kosten, um mit bezahl­ten Anzei­gen 500 Impres­sio­nen in einer eng defi­nier­ten Ziel­gruppe zu gene­rie­ren). Diese Reich­weite ist es schlicht­weg nicht wert, dass Sie in jeden Beitrag womög­lich mehrere Stunden Arbeit stecken. Also: Posten Sie regel­mä­ßig, um sich bei Ihren Mietern in Erin­ne­rung zu rufen. Ver­lie­ren Sie sich dabei nicht in Details und Abstim­mungs­run­den. Es kommt ohnehin nicht auf Hoch­glanz-Bilder und Per­fek­tion an. Schließ­lich posten ja auch die Freunde auf Face­book unper­fekte Fotos und haben Tipp­feh­ler in ihren Beiträgen. 

 

Wie Sie als Wohnungsunternehmen Instagram-Follower gewinnen

Insta­gram ist Face­book in vielem ähnlich, der Aufbau von Fol­lo­wern folgt jedoch etwas anderen Regeln. Der virale Effekt ist hier noch­mals deut­lich gerin­ger als bei Face­book. Dafür gibt es auf Insta­gram die Mög­lich­keit, mit #Hash­tags zu arbeiten. 

Hash­tags kate­go­ri­sie­ren die Bei­träge und ent­fal­ten Ihren Nutzen für Unter­neh­men auf zwei­er­lei Weise: Die Platt­form bietet die Mög­lich­keit, neben ein­zel­nen Pro­fi­len auch Hash­tags zu folgen. Wer bei­spiels­weise in Pforz­heim lebt, könnte dem Hashtag #Pforz­heim folgen, sodass ihm neue Bei­träge mit diesem Hashtag im Feed ange­zeigt werden. Nutzer können außer­dem nach Hash­tags suchen oder auf diese Klicken, um sich Bei­träge mit diesem Hashtag anzei­gen zu lassen. Wenn Sie es schaf­fen, mit auf­merk­sam­keits­star­ken Motiven auf diese Weise ins Sicht­feld der Nutzer zu gelan­gen, können Sie den einen oder anderen Fol­lower gewinnen. 

Leider gibt es auf Insta­gram nicht die Mög­lich­keit, Anzei­gen mit dem Ziel “Fol­lower gewin­nen” zu schal­ten. Normale Anzei­gen jedoch schon. Nehmen Sie einen gelun­ge­nen Beitrag und ver­brei­ten Sie ihn unter den Insta­gram-Nutzern der Stadt. So können Sie für Preise zwi­schen 20 Cent und einem Euro Fol­lower gewin­nen. Falls die Kosten deut­lich darüber liegen, ist der Beitrag nicht geeignet. 

Eine weitere Mög­lich­keit zum Aufbau einer Com­mu­nity ist, sich in Bei­trä­gen von anderen Pro­fi­len mit einer starken Reich­weite in Ihrer Stadt erwäh­nen zu lassen. Deut­lich größere Profile erwar­ten wahr­schein­lich eine finan­zi­elle Gegen­leis­tung. Ähnlich große Profile können solche soge­nann­ten “Shou­touts” auf Gegen­sei­tig­keit orga­ni­sie­ren. Bieten Sie bei­spiels­weise einem befreun­de­ten Hand­werks-Unter­neh­men an, dieses zu erwäh­nen, und bitten Sie es, das­selbe mit Ihnen zu tun. 

 

Geeignete Inhalte für den Instagram-Auftritt Ihres Wohnungsunternehmens

Insta­gram ist eine deut­lich schi­ckere Platt­form als Face­book. Um hier zu reüs­sie­ren, sollten Sie sich mit Foto­gra­fie beschäf­ti­gen. Nutzen Sie gern die Filter, welche die Platt­form bietet und ver­su­chen Sie, eine ein­heit­li­che Bild­spra­che zu finden. 

Und dann pro­bie­ren Sie aus: Setzen Sie Ihren Bestand in Szene, stellen Sie beson­dere Mieter vor, lassen Sie Ihre Mit­ar­bei­ter etwas erzäh­len, berich­ten Sie von Ihren Bau­stel­len. Expe­ri­men­tie­ren Sie unbe­dingt auch mit Storys. Diese Kurz­vi­deos sind bei den Nutzern extrem beliebt und erzie­len über­durch­schnitt­li­che Interaktionsraten. 

Ver­lie­ren Sie sich auch auf Insta­gram nicht zu sehr in Details. Denn auch hier wird die Reich­weite Ihres Profils auf einige hundert, maximal wenige tausend Nutzer pro Beitrag begrenzt bleiben. Dennoch emp­fehle ich, mehr Zeit in Insta­gram-Bei­träge zu inves­tie­ren als in Face­book-Bei­träge. Denn wenn Sie als Woh­nungs­un­ter­neh­men über­haupt ein wett­be­werbs­fä­hi­ges Profil auf Insta­gram haben, ist das bereits ein großer Erfolg. Denn das zeigt bei­spiels­weise poten­zi­el­len Aus­zu­bil­den­den, dass Sie das in der Alters­gruppe derzeit wich­tigste Medium beherr­schen. Ein klarer Wett­be­werbs­vor­teil gegen­über anderen lokalen Unternehmen. 

Fazit

Nutzen Sie Face­book und Insta­gram für Ihre Unter­neh­mens­kom­mu­ni­ka­tion. Pro­bie­ren SIe unter­schied­li­che Vari­an­ten aus, um Fans bzw. Fol­lower zu gewin­nen. Bespie­len Sie diese mit rele­van­ten Inhal­ten. Achten Sie dabei darauf, nicht zu viel Energie in diese Kanäle zu stecken, denn die orga­ni­sche Reich­weite ist dafür zu gering.

Fortbildungen mit Hanno Schmidt

Referenzen